• Events
  • Der Schweizer Stiftungstag 2020
    Die erste virtuelle proFonds-Tagung
  • Der Schweizer Stiftungstag

Der Schweizer Stiftungstag 2020
Die erste virtuelle proFonds-Tagung

Live aus der Villa Bleuler, Zürich

Im Dezember 2020 jährte sich die Gründung von proFonds das 30. Mal. Dieses Jubiläum hätten wir im Rahmen des Schweizer Stiftungstags 2020 gemeinsam mit unseren Mitgliedern gebührend feiern wollen. Es hätte ein grosser, geselliger Anlass mit einem spannenden Programm und viel Zeit zum Austauschen und zum Netzwerken werden sollen. Da eine Veranstaltung dieser Art und Grösse im Herbst 2020 aufgrund der epidemiologischen Lage leider nicht möglich war, mussten wir unseren Jubiläumsanlass um ein Jahr verschieben, und zwar auf den Mittwoch, 3. November 2021. Wir sind optimistisch, dass es dann wieder möglich sein wird, die proFonds-Tagung im gewohnten Rahmen durchzuführen und freuen uns, die Feier mit unseren Mitgliedern nachzuholen.

Damit unsere Mitglieder in diesem Jahr aber nicht ganz auf den Schweizer Stiftungstag verzichten mussten, haben wir uns für eine virtuelle Durchführung entschieden. Die Vorträge und Gespräche wurden unter Einhaltung aller geltenden Schutzmassnahmen live aus der Villa Bleuler (Hauptsitz des Schweizerischen Instituts für Kunstgeschichte SIK-ISEA) in Zürich übertragen. Das Streaming war ein voller Erfolg, rund 350 Personen nahmen live teil, zahlreiche andere haben sich die Beiträge später noch angeschaut (On-Demand Angebot).

Die erste virtuelle proFonds-Tagung stand unter dem Motto Gemeinnützige Arbeit unter erschwerten Bedingungen: Stiftungen/NPO trotzen Corona. Begrüsst wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von unserem Präsidenten, François Geinoz, der das Wort sogleich an Herrn Bundesrat Ueli Maurer weiterreichte. In einer Grussbotschaft betonte dieser die grosse Bedeutung der gemeinnützigen Stiftungen und NPO für die Schweiz, bedankte sich bei allen Akteuren des Gemeinnützigkeitswesens für die wichtige Arbeit, die sie leisten, und gratulierte proFonds zum Jubiläum.

Der traditionelle Aktualitätenbericht von proFonds bildete den Auftakt des diesjährigen Programms. Während Dr. Harold Grüninger einen Überblick über die Schweizer Stiftungslandschaft in Zahlen lieferte und einige stiftungsrelevante Gerichtsentscheide und Publikationen hervorhob, berichteten Dr. Christoph Degen und Sebastian Rieger über rechtliche und steuerliche Entwicklungen im Stiftungs- und Gemeinnützigkeitsbereich. Dabei richteten sie den Fokus auf die Fragen und Antworten im Zusammenhang mit der Stiftungsarbeit während der Corona-Pandemie.

Auch der zweite Programmblock stand im Zeichen von Corona: Im Gespräch mit François Geinoz erzählten Schwester Ariane und Pfarrer Karl Wolf vom Verein Incontro, der sich für Bedürftige auf der Züricher Langstrasse einsetzt, von ihrem Alltag: Tag für Tag verteilt der Verein mit unzähligen Freiwilligen hunderte von Lebensmittelpaketen an Obdachlose, Drogensüchtige und Prostituierte, die besonders stark unter den Folgen der Pandemie zu leiden haben. Auch die Pro Senectute hat schnell auf die durch die Pandemie veränderten Umstände und Bedürfnisse reagiert und ihr Angebot entsprechend angepasst, wie Michael Harr, Geschäftsleiter Pro Senectute beider Basel, eindrücklich aufzeigte: In kürzester Zeit hat die Pro Senectute bspw. zusammen mit der Migros den Einkaufsservice Amigos neu aufgestellt, ein Sorgentelefon eingerichtet und Online-Sprachkurse ins Programm aufgenommen. Im Referat von Sibylle Spengler, Präsidentin Swissfundraising, ging es um die Entwicklungen im Spendenmarkt und den Einfluss von Corona auf das Spendenverhalten. Interessant war u.a., dass 80% der Fundraiser für das Jahr 2020 weniger Einnahmen prognostizierten, schlussendlich aber 70% der Hilfswerke im Jahr 2020 gleich oder sogar mehr Spenden erhalten haben.

Durch die Pandemie hat sich vieles verändert, viel wurde gebremst, aber einiges wurde auch beschleunigt. So hört man bspw. immer wieder, dass Corona die Digitalisierung vorangetrieben hat. Wo wir heute stehen und wie viel Potential digitale Lösungen besitzen (können), erläuterte Dr. Peter Buss, Gründer und Geschäftsführer Philanthropy Services AG / StiftungSchweiz.

Anschliessend gab es noch eine Live-Schaltung nach München zu Martina Benz, Redakteurin vom Fachmagazin DIE STIFTUNG. Sie präsentierte erste Umfrageresultate des Schweizer Stiftungsbarometers, das in diesem Jahr erstmals in der deutsch- und französischsprachigen Schweiz durchgeführt wurde. Ziel dieses Projektes ist es, Stimmungen im Schweizer Stiftungssektor zu erfassen und Haltungen zu Themen wie Vermögensanlage oder Fundraising zu ermitteln.

In einem Schlusswort fasste François Geinoz die Erkenntnisse der Tagung noch einmal zusammen und bedankte sich bei allen Mitwirkenden und Referentinnen und Referenten für ihren Beitrag zum Gelingen des ersten virtuellen Schweizer Stiftungstags und bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr Interesse.

Medienberichterstattung

Der Schweizer Stiftungstag wagt den Schritt ins Digitale, von Martina Benz, in: DIE STIFTUNG, online-Ausgabe, Dezember 2020.

Der Schweizer Stiftungstag 2020. Virtuelle Zusammenkunft, von Susanne Sugimoto, in: The Philanthropist, online-Ausgabe, November 2020.