Das Schweizer Stiftungsbarometer 2022: Stiftungen werden digitaler

Das jährliche Stiftungsbarometer ist eine Kooperation von StiftungSchweiz, dem Fachmagazin DIE STIFTUNG, der Zürcher Kantonalbank und proFonds.

Mit dem Schweizer Stiftungsbarometer, das im 2020 erstmals publiziert wurde und auf postives Echo stiess,werden einmal jährlich Fakten, Anliegen, Stimmungen, Strategien und Trends in der Schweizer Stiftungslandschaft erfasst. Ziel ist es, mit regelmässig wiederkehrenden Fragen zur aktuellen Situation und zu Zukunftserwartungen – zum Beispiel zu den Themen Finanzierung oder rechtliche Rahmenbedingungen – Entwicklungen, die den gesamten Schweizer Stiftungssektor betreffen, zu erkennen und einzuordnen. Zusätzlich fragt das Stiftungsbarometer einzelne Schwerpunktthemen ab, um wichtige Aspekte der Stiftungsarbeit vertieft zu untersuchen. So will das Stiftungsbarometer auch den Austausch der Schweizer Stiftungen untereinander und das gemeinsame Problembewusstsein im Dritten Sektor fördern.

Erkenntnisse der diesjährigen Erhebung in Kürze

• Stiftungen werden digitaler: Sie nutzen zunehmend die digitale Kommunikation – auch die sozialen Medien. 91% verfügen über eine eigene Website. Die Hälfte ist auf LinkedIn aktiv, vor einem Jahr waren es erst rund ein Drittel.

• Bei den rechtlichen Rahmenbedingungen sehen die Stiftungen insbesondere bei der Bürokratie Verbesserungspotenzial. So wünschen sich 53% weniger Bürokratie in der Stiftungsaufsicht. Denn diese bindet hohe Ressourcen bei knappen Verfügbarkeiten. Bei der Honorierung wünschen sich 27% erweiterte Möglichkeiten.

• Die TOP-Herausforderung ist und bleibt die/das Finanzierung/Fundraising, wie sich 45% der Stiftungen, gleich wie im Vorjahr, geäussert haben. Dabei ist die grösste Herausforderung für 27%, die Öffentlichkeit mit den eigenen oder geförderten Projekten zu erreichen.

• Die TOP2-Herausforderung ist die Suche nach Stiftungsrät:innen mit 19%. Die Personalfindung gestaltet sich zunehmend schwieriger. Dieser Wert hat sich gegenüber dem Vorjahr verdoppelt.

• Wirkungsmessung: 33% setzen auf ein internes System. 11% vertrauen auf externe Evaluation. Von diesen Stiftungen, welche die Wirkung messen, erachten 66% den hohen internen Aufwand dafür als besonders belastend. Beim Nutzen der Wirkungsmessung geben 55 Prozent an, dass die Ergebnisse ihnen Klarheit über mögliches Verbesserungspotenzial gegeben haben.

Mehr Informationen zum Schweizer Stiftungbarometer finden Sie in folgenden Publikationen:

• Konstanz in der Krise, Jannis Benezeder / Stefan Dworschak, in: DIE STIFTUNG, Schweiz-Ausgabe, 2/2022, November 2022.
• „Monitoring wird Must-have“, Interview mit Hansjörg Schmidt, geführt von Jannis Benezeder, in: DIE STIFTUNG, Schweiz-Ausgabe, 2/2022, November 2022 (S. 4 von PDF)
• Stiftungen werden digitaler, in: The Philanthropist, online-Ausgabe, 23. November 2022.